In einem Gartentagebuch werden schon jetzt die wichtigen Beobachtungen festgehalten. Man notiert sich Sorten, die gut keimen und die sich am schnellsten entwickeln. Die Beete werden nach und nach wie im Anbauplan vorgesehen mit weiteren Aussaaten und Pflanzungen bestellt. Zu dicht stehende Jungpflanzen werden vereinzelt, auflaufendes Unkraut frühzeitig entfernt.
Viele Gemüsearten können jetzt auf einem Saatbeet oder im Frühbeetkasten ausgesät und später in das vorgesehene Beet umgepflanzt werden.
Im April im Haus am Fenster angezogene Gurken oder Bohnen haben Mitte Mai nach dem Auspflanzen einen kleinen Vorsprung und sind weniger durch Schnecken und Bohnenfliegen gefährdet.
Frühbeete und Folientunnel müssen an warmen Tagen regelmäßig gelüftet werden. Auch unter der Lochfolie ist jetzt auf Schneckenbefall zu achten. Die beste Bekämpfung ist immer noch das regelmäßig am Abend durchgeführte Absammeln der Tiere.
Flachabdeckungen mit Lochfolie müssen später bei fortschreitendem Wachstum rechtzeitig abgenommen werden und zwar an trüben Tagen, damit das unter den Folien herangewachsene empfindliche Gemüse keinen „Sonnenbrand“ erleidet.
Flach und rundum dicht aufgebrachte Kulturnetze verhindern weiterhin das Eindringen der Gemüsefliegen und sorgen damit für madenfreie Rettiche und Möhren.
Beispiel eines Terminkalenders
Januar: Anbau und Fruchtfolge planen; Samenkataloge besorgen
Februar: Sämereien besorgen, auf Samentüten Jahr des Kaufs vermerken; Keimtest bei altem Saatgut; wenn noch nicht geschehen, Bodenprobe untersuchen lassen; Mistbeet packen, Verfrühungsvlies o.ä. zur Ernteverfrühung besorgen
März: Beete für erste Aussaaten und Pflanzungen herrichten; Gründüngungspflanzen kompostieren; düngen (gemäß Gartenpass, Bodenprobe); Tomaten-, Bohnenstangen, Erbsenstütze besorgen
April: Weitere Aussaaten, Folientunnel lüften; Schnecken aufsammeln, Folien- bzw. Vliesabnahme; Vorkultur von Bohnen in Töpfen
Mai: Vorkultivierte Pflanzen aus dem Zimmer oder Frühbeet gut abhärten; mit dem Ausbringen frostempfindlicher Kulturen bis Mitte des Monats warten
Juni: Kulturnetze überprüfen, Kontrolle auf Schädlingsbefall; Herbstgemüse aussäen, Buschbohnen legen; Urlaubsvertretung (für Gießen u.a.) verabreden
Juli: Herbstgemüse aussäen; letzten Salatsatz auspflanzen
August: Gründüngung auf freiwerdende Beete; Spinat, Feldsalat, Winterzwiebel, Herbstsatz Radies
September: Lagerräume vorbereiten; Spinat, Feldsalat säen; Gründüngung
Oktober: Wurzelgemüse ernten, Wintergemüse einlagern; Tomaten vor dem ersten Frost abnehmen; Salate mit Vlies vor kräftigen Nachtfrösten schützen; Schnittlauchballen für Wintertreiberei vorbereiten
November: Umgraben oder mulchen; Lauch, Endivien und Zuckerhut einschlagen; Bodenprobe ziehen und Versand an das Labor
Dezember: Chicoree antreiben; Gartentagebuch auswerten; Geräte einwintern
Im Topf angezogene Tomatenpflanze
Nach den Eisheiligen Mitte Mai können frostempfindliche Arten wie Tomate und Gurke gepflanzt werden.
Auch jetzt ist noch eine Kompostgabe von drei Litern je Quadratmeter zur Bodenvorbereitung möglich, soweit nicht bereits früher erfolgt.
Bei stark nährstoffbedürftigen Gemüsearten ist in die wachsenden Kulturen eine Stickstoffgabe angebracht, z.B. in Form von Ammonsulfatsalpeter oder Horndünger.
Sehr humose Böden benötigen jetzt – wenn überhaupt – nur noch eine reduzierte Stickstoffdüngung, weil die Tätigkeit der Bodenorganismen einen Teil des benötigten Stickstoffes aus dem Humus aufschließt.
Auskunft gibt eine Bodenuntersuchung auf verfügbaren Stickstoff.
Folgesätze von Kopfsalat, Möhren und anderen sollten nicht vergessen werden.